[Blogtour: Oliver Pätzold – Mathilda] Werden wir alle sterben?

Ich nehme in dieser Woche an einer Blogtour zum dystopischen Thriller “Mathilda” von Oliver Pätzold teil. In den letzten Tagen habt ihr bereits die anderen Protagonisten ein wenig näher kennengelernt. Falls nein: Schaut erstmal bei den anderen vorbei, damit ihr euch schön in den Ablauf hineinsteigern könnt. Übrigens: Bleibt dran! Denn am Ende der Tour gibt’s für euch was zu gewinnen! Mehr Infos gibt es am Ende meines Textes.

Mein Beitrag “Werden wir alle sterben?” ist eine Momentaufnahme aus der Sicht der Protagonistin Emma. Sie ist die 18-jährige Tochter von Achim und Beate. Mit ihrem Freund ist sie nach einem Streit mit ihrem Vater nach Österreich gereist. Eigentlich wollte sie dort eine schöne Zeit mit ihrem Freund Paul verbringen … doch am Ende kam alles anders und sie muss um ihr Leben fürchten…

Emma

Wie konnte das alles so enden? Warum ist der absolute Katastrophenfall eingetreten? Es ist so kalt … Sie haben gesagt, uns würde hier nichts passieren. Sie haben gesagt, wir müssten uns keine Sorgen machen. Und was ist nun? Erdbeben in Deutschland. Ein Tsunami hat Hamburg und Bremen zerstört. Ich erreiche meine Mutter in Bremen nicht. Es ist so kalt! Wir sind eingeschneit in Österreich und wissen nicht, wann wir hier wieder rauskommen. Wie lange reichen die Vorräte noch? Werden wir vorher befreit? Oder werden wir zuerst erfrieren? Der Strom ist bereits ausgefallen. Es wird immer kälter. Ich spüre, wie jede Minute sich wie Stunden anfühlt, weil wir nichts tun können, als die Nachrichten im Radio anzuhören und zu hoffen, dass wir bald hier rauskommen … oder sterben. Es ist so kalt!

Ist es nicht genau das, was wir wollen? Der größte Wunsch von allen – um nicht mehr diese schrecklichen Bilder und Worte hören zu müssen? Ich ertrage es kaum noch. Diese Stille, die eingetreten ist. Man könnte jede einzelne Stecknadel hören. Warum sagt denn niemand was? Haben alle ähnliche Gedanken wie ich gerade und niemand traut sich etwas zu sagen? Ich will nur noch hier raus. Zu meinen Eltern. Wenn sie denn noch leben. Auch mein Vater meldet sich nun nicht mehr. Erreicht er meine Mutter nicht? Oder ist ihm auch etwas passiert? Wieder zittere ich! Es ist so kalt!

Warum ist die Misson Mathilda abzuleiten misslungen? Sind wir vielleicht deshalb nun alle dem Tode geweiht? Europa liegt im Chaos und wir sind hier eingeschlossen. Niemand kann etwas tun. Wir können nur tatenlos zu hören, wie selbst Nachrichtensprecher im Radio der Verzweiflung nahe sind. Ich komme an meine Grenzen. Wie vermutlich alle anderen auch. Es ist so kalt! Wir können vermutlich alle vermutlich nicht mehr und wollen nicht mehr. Aber ich kann doch jetzt nicht aufgeben … ich kann nicht im Streit gehen. Die Katastrophenmeldungen lassen einfach nicht nach. Es werden immer mehr. Sie nehmen nicht mehr ab. Gibt es überhaupt noch eine Chance, dass wir lebend aus dieser Sache rauskommen? Oder sind wir sowieso alle dem Tode geweiht? In Hamburg ertrinken. In Nordrhein-Westfalen werden Erdbeben alles zerstören. Hier werden wir erfrieren oder verhungern. Sie werden uns nie hier rechtzeitig rausholen können.

Lebt in Hamburg oder Bremen noch jemand? Wie hoch sind die Chancen, dass ich meine Eltern je wiedersehen werden? Ich bereue den Streit und dass ich abgehauen bin. Diese ganzen Gedanken. Ich will sie nicht mehr. Aber was soll ich tun? Ich kann gerade nichts anderes zu, als über alles nachzudenken. Wir können nichts tun, als zu warten, bis wir gerettet werden … oder sterben. Es ist so kalt! Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Ich will endlich etwas tun können. Wieder nach Hause. Wir sind so viele Menschen hier und doch fühle ich mich einsam. Andererseits ist es so eng. Ich kann nicht einfach gehen. Immer ist jemand da. Und doch wieder nicht. Es ist ein Zwiespalt. Ich will einfach nur noch weg hier … oder besser … das alles nicht geschehen ist.

Gewinnspiel

Wir haben nun einige Einblicke in Emma bekommen, wie sie die Situation erlebt. Könnt ihr euch ein solches Szenario vorstellen, dass es wirklich geschehen könnte? Wo würdet ihr sein wollen, wenn es zur absoluten Katastrophe käme? Schreibt mir doch bitte ein paar Zeilen dazu. Vielleicht wollt ihr auch einen kurzen, inneren Monolog schreiben. Lasst eurer Kreativität freien Lauf.

Mathilda (Foto: Sabrina Uhlirsch)

Unter allen Einsendungen (auf allen Blogs, die teilnehmen) werden am Ende der Blogtour 3 Exemplare des Romans “Mathilda” verlost. Das Gewinnspiel läuft bis 28.01.19 um 23:59 Uhr.

Teilnahmebedingungen

Blogtour-Ablauf

23.01.2019 – Mathilda – Sind Asteroiden nicht schön?
bei Romy von “Mein Lesezauber”
24.01.2019 – Aber auch ein bisschen gefährlich…
bei Claudia von “Claudis Gedankenwelt”
25.01.2019 – Okay… Mathilda ist super gefährlich
bei Marion von “Buchlieblinge”
26.01.2019 – Werden wir alle sterben?
bei Jessica von “Freakin Minds”
27.01.2019 – Katastropheninterview
bei Charleen von “Charleens Traumbibliothek”

5 Replies to “[Blogtour: Oliver Pätzold – Mathilda] Werden wir alle sterben?

  1. Hallo und guten Tag,

    Danke für den heutigen Einblick in Emmas derzeitige Situation.

    Wobei mir aufgefallen ist, dass wenn der Strom abgeschaltet wurde, wieso geht das Radio immer noch….oder geht es mit Batterien….nun gut.

    Wie würde ich mir in solch einer Situation meine, eigene Situation wünschen….?

    Erst einmal wenn meine Gegend noch sicher ist…möchte/würde ich die Zeit zusammen mit der Familie verbringen/durchstehen..in unserem Haus. Meine Speise ist gut gefüllt..wir haben einen Generator vielleicht kommen auch meine Schwiegereltern/Freunde usw. da würde ich gerne auch Platz für sie schaffen.

    Hauptsache zusammen und überleben.

    LG..Karin..

  2. Ich könnte mir ähnliche Szenarien sehr gut vorstellen, hoffe aber, sie nie zu erleben. Sollte es jemals zu einer solchen Katastrophe kommen, würde ich am liebsten im Kreise meiner Familie und Freunde sein. Für mich wäre das am wichtigsten.

    Liebe Grüße,
    Birgit

  3. Mit meiner Tochter bei Oma und Opa-ich hatte schon mal den Gedanken bei so ein Szenario mit allem im Auto zu sitzen und versuchen zu entkommen in dem man woanders hinfährt in der Hoffnung das es da einen nicht so arg erwischt und man mehr Chancen hat da zu überleben als zu Hause auszuharren?!!
    LG Jenny

  4. Ja, ich kann mir sowas schon vorstellen.

    Ich würde dann auf jedenfall bei meiner Familie daheim sein wollen.

    Liebe Grüße,
    Daniela

  5. Sehr gut kann man sich das vorstellen. Obwohl es unvorstellbar ist, dass so etwas passiert ( für mich persönlich). Ich ordne es unter Fiction ein, weil ich das aus meinem Kopf haben möchte. So etwas passiert doch nur in fernen Ländern und nicht so nahe, oder doch? ;-)

    Natürlich bei so einer Katastrophe hätte ich gerne alle meine Liebsten um mich. Nur um zu wissen, es geht allen halbwegs gut.

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